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Es werden Posts vom Mai, 2025 angezeigt.

5. Kapitel (17)

Letztere sind arme Hunde, oft treu, schnell zufrieden. Wer überall hingelangt, alles sieht und hört und sich auch noch darauf versteht, ihnen Informationen zu entlocken, für den sind sie von großem Nutzen. Das gelingt mit vielen Worten, guter Laune und etwas Gold. Als Della Torre und ich Matteo Visconti aus Mailand vertrieben hatten, zog er sich in sein verfallenes Schloß St. Columban in den Euganeischen Hügeln zurück und lebte von Brot und Zwiebeln. Plötzlich kam Della Torre der Verdacht, daß Matteo Geld aus Deutschland bekam und insgeheim Waffen und Männer auf seinem Schloß sammelte. Also schickte er nach einem Uomo di Corte, der damals sehr berühmt war – einem Marco Lombardi – und früher einmal Graf Ugolino sein künftiges Unglück prophezeit hatte. Er sagte zu ihm: ,Nun, mein guter Marco, wenn Ihr Euch einen Zelter und ein goldbesticktes Gewand wünscht, habe ich eine leichte Aufgabe für Euch. Wenn Ihr die erfüllt, bekommt Ihr beides. Begebt Euch – scheinbar zu Eurem persönlichen Ver...

5. Kapitel (16)

In ihrer Jugend werden Männer oft dazu verleitet, auf ihre Handlungen und ihr Schwert zu vertrauen, doch jeder Tag bringt neue Erfahrungen und zeigt uns, daß Menschen nur von Worten regiert werden, Worten, so leicht wie die Luft, die aber oft fähig waren, ganze Reiche zu stürzen. Man denke an die Triumphe der Päpste, die die Armeen ihrer Feinde zerschlagen haben und ihnen Rang, Besitz und Leben genommen haben – durch Exkommunikation und Bann – Worte. Doch wer die unendliche Macht der Worte kennt, sollte sie mit Bedacht verwenden – achtet nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität. Aber zurück zu unseren Werkzeugen – den Priestern und Uomini di Corte.

5. Kapitel (15)

Es gibt zwei Sorten von Männern in Italien, die oft handeln wie zweischneidige Schwerter. Sie wenden sich gegen ihren Herrn, und ihre Künste sind von unermeßlichem Nutzen, wenn es um geheime Verträge geht und um Korrespondenz mit dem Herzen des feindlichen Rates. Das sind die Priester und die Uomini di Corte . Die Priester sind am unzuverlässigsten und verlangen am meisten Geld. Aber ich habe es schon erlebt, daß sie zu ihrem Auftraggeber halten, wenn er ihnen viel Respekt und Unterwerfung erwiesen hat, und denjenigen verraten, der sie gut bezahlt hat, es aber an Schmeicheleien fehlen ließ.