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2. Kapitel (9)

Antonio dei Adimari genoß die Ruhe im Kreise seiner Familie. Letztere Familie bestand aus seiner Frau, zwei Söhnen und einer Tochter, die nur zwei Jahre jünger war als Castruccio. Er und Euthanasia waren fast von der Wiege an zusammen erzogen worden. Sie waren Hand in Hand durch die wilden Berge und Kastanienwälder gewandert, die das Schloß ihrer Mutter umgaben. Sie lernten gemeinsam und amüsierten sich gemeinsam, und es war ein harter Schlag für beide, als das Exil der Antelminellis sie trennte. Euthanasias Seele war ein tiefer Brunnen der Liebe. Sie nahm es besonders schwer, und auch nach Monaten, ja sogar nach Jahren hatte sie den Spielkameraden ihrer Kindheit nicht vergessen und würde es auch nie. Zum Zeitpunkt ihrer Trennung wurde Adimari von dem schlimmsten Unglück heimgesucht, das einen Gelehrten treffen konnte – Blindheit. Die Krankheit wurde chronisch und nach einem Jahr sah er nichts mehr von der schönen Welt, sondern nur noch undurchdringliche Finsternis. In diesem Zustand

2. Kapitel (8)

Messer Antonio dei Adimari hatte sein Leben im Dienst seines Landes verbracht, er war oft Priore (1) gewesen, und nun, da Alter und Blindheit ihn gezwungen hatten, sich aus den Staatsämtern zurückzuziehen, suchten und befolgten seine Nachfolger seinen Rat. Er hatte die einzige Tochter des Grafen von Valperga geheiratet, eines Feudalherrn, der große Ländereien in der Umgebung von Lucca besaß. Sein Schloß befand sich im Apennin nördlich von Lucca, und zu seinem Besitz gehörten auch ein paar verstreut liegende Dörfer auf den Berggipfeln, die dank der Natur und Befestigungsanlagen kaum zugänglich waren. Nach dem Tod ihres Vaters wurde Adimaris Frau Gräfin und castellana der Gegend, und diese neuen Pflichten brachten es oft mit sich, daß ihre ganze Familie sich aus Florenz auf das Schloß Valperga begeben mußte. Während dieser Besuche erneuerte Adimari seine alte Freundschaft mit Ruggieri dei Antelminelli. Messer Antonio war Guelfe und hatte unter dem Banner des Papstes gegen Manfred gekäm

2. Kapitel (7)

Ein Mann, den er nicht in einer Nische vor dem Altar hatte knien sehen, stand auf, als er ihn hörte, und ging auf den Jungen zu. „Warum weint Ihr?“ fragte er. Castruccio, der ihn nicht hatte kommen hören, sah überrascht auf, denn es war die Stimme von Marco, dem Diener des Freundes seines Vaters, Messer Antonio dei Adimari. Marco erkannte ihn sofort. Wer einmal Castruccios dunkle Augen mit den langen gebogenen Wimpern, sein goldblondes Haar und sein offenes, einnehmendes Gesicht gesehen hatte, vergaß ihn nicht mehr. Der Junge warf sich seinem niedrig geborenen, aber deshalb nicht weniger liebevollen Freund in die Arme und weinte eine Weile. Als er sich beruhigt hatte, war seine Geschichte schnell erzählt. Marco fand nichts Schlimmes an seiner Abenteuerlust und tröstete ihn. „Ihr seid in Sicherheit“, sagte er, „also ist nichts passiert. Eigentlich habt Ihr Glück gehabt; mein Herr und meine Herrin sind in Florenz, und Ihr könnt eine Nacht bei ihnen verbringen. Und morgen schicken wir Eu

2. Kapitel (6)

Sein erster Gedanke, als er wieder zu Atem gekommen war, war: „Ich bin der Hölle entronnen!“ Er sah eine offene Kirchentür und trat ein. Ihm war, als sei er auf der Flucht vor den Mächten des Bösen, und wenn er Schutz brauchte, wo sollte er ihn zuversichtlich suchen, wenn nicht in einem Tempel, in dem der gute Gott des Universums verehrt wurde? Er fühlte sich, als sei er der Hölle entronnen und direkt in den Himmel gekommen. Erst das Getümmel, das schreckliche Schauspiel vorgetäuschter Qualen, das überirdische Poltern, das wie Donner vom Himmel dröhnte, und die Schreie der Sterbenden – und dann die Stille der leeren Kirche, der schwache Duft des Weihrauchs und die wenigen stillen Kerzen, die auf dem hohen Altar brannten. Castruccio empfand Ehrfurcht, als er den Gang hinaufschritt, und sein Gewissen war in diesem Augenblick sehr wach. Er machte sich bittere Vorwürfe, weil er seinen Vater verlassen hatte. Als ihm der Gedanke „Wenn ich auf der Brücke gewesen wäre!“ durch den Kopf schoß, k

2. Kapitel (5)

Castruccio überlief es eiskalt, die Szene vor seinen Augen erschien ihm für einen Moment eher als Wirklichkeit denn als Schauspiel, der Arno kam ihm vor wie ein gähnender Abgrund, der sich aufgetan hatte, um die Geheimnisse der Hölle zu offenbaren, als plötzlich ein gewaltiges Krachen den Lärm der Darbietung zehnfach übertönte. Die Brücke von Carraia, auf der eine unzählbare Menge stand und auf den Fluß schaute, stürzte ein. Castruccio sah, wie ihre Pfeiler wankten und die Bögen erbebten. Mit einem plötzlichen Aufschrei streckte er die Arme aus, als könne er diejenigen retten, die auf ihr standen. Sie fiel mit einem Getöse in sich zusammen, das von den Häusern am Arno und sogar von den Hügeln rund um das Tal widerhallte, es ertönte bis zum Himmel hinauf, begleitet von fürchterlichen Schreien und Stimmen, die die Namen derer riefen, die sie nie wiedersehen würden. Das Chaos war unbeschreiblich. Einige flohen, andere drängten zum Ufer, um den Unglücklichen zu helfen; alle waren – ebenso

2. Kapitel (4)

Endlich erreichte er die schöne Stadt Florenz. Es war der erste Mai; er verließ hastig den Gasthof und begab sich zum Schauplatz des Geschehens. Als er sich näherte, merkte er, daß die Straßen verstopft waren von den Menschenmassen, die zu dem gleichen Platz strömten. Da er sich in der Stadt nicht auskannte, hielt er es für sinnvoller, der Herde nachzulaufen, als zu versuchen, den Weg selbst zu finden. Die Menge schob ihn vorwärts und schließlich tauchte der Arno auf. Auf dem Fluß wimmelte es von Schiffen, auf denen man Gerüste errichtet hatte, verhangen mit schwarzem Stoff. Dieser Hintergrund brachte die Flammen zur Geltung, die sonst im hellen Sonnenlicht verblaßt wären. Inmitten der Flammen wanden sich unförmige Gestalten, einige mit brennenden Hörnern, Hufen und furchtbaren Flügeln; andere verkörperten gequälte Seelen im Fegefeuer; die Luft war erfüllt vom Geschrei und dem dämonischen Lachen der Schauspieler. Das höllische Drama wurde lebensecht dargestellt, und die schreckliche Sz

2. Kapitel (3)

Er ritt so schnell er konnte, wechselte unterwegs das Pferd und kam nach fünf Tagen in Florenz an. Er empfand eine besondere Freude, als der Weg bergab führte und er die Toskana erreichte. Allein auf dem kahlen Apennin, auf dem ein kräftiger Wind blies, fühlte er sich frei, niemand war da, der ihm Vorschriften machte, er entschied allein. Er fühlte sich eins mit der Natur; seine Gedanken wanderten in die Stadt seiner Geburt und in die Zukunft, in der er aus der Verbannung zurückkehren würde. Er schwelgte in Träumen von Macht und Ruhm.

2. Kapitel (2)

Dieser Bericht weckte die Neugier und beflügelte die Phantasie von Castruccio. Ihm schoß der Gedanke durch den Kopf, daß er dieses wunderbare Schauspiel sehen würde, und als ihm klar wurde, daß es möglich war, stand sein Entschluß fest. Er wagte nicht, seinen Vater um Erlaubnis zu fragen, denn er wußte, wie die Antwort lauten würde, und wie so viele andere war er der Meinung, es sei besser, einfach zu gehen, ohne etwas zu sagen, als sich einer Anordnung zu widersetzen. Es machte ihn traurig, seinen Vater zu hintergehen, aber am Ende siegte die Neugier. Er hinterließ Ruggieri eine Nachricht, und in der Stille einer mondhellen Nacht schwang er sich auf sein Pferd und verließ Ancona. Während er durch die Straßen der Stadt ritt, packte ihn mehrmals die Reue, und er war im Begriff, umzukehren, aber sobald er die Mauern hinter sich gelassen hatte, überwältigte ihn das Gefühl der Freiheit und er preschte mit wilder Freude vorwärts, während die Berge und Wälder unter dem gelben Mond schlummert

2. Kapitel (1)

Ein Reisender aus Florenz war in Ancona angekommen und hatte die Nachricht verbreitet, daß dort am ersten Mai ein seltsames, faszinierendes Schauspiel stattfinden würde. Es war in den Straßen der Stadt verkündet worden, von einem Herold, den die Bewohner des Stadtteils San Frediano geschickt hatten. Alle, die Nachrichten aus der anderen Welt hören wollten, sollten sich am ersten Mai auf der Carraia-Brücke oder am Ufer des Arno einfinden. Und er fügte hinzu, was er sich vorstellte: Er glaubte, daß Vorbereitungen getroffen würden, um die Hölle darzustellen, so wie Dante sie in einem Gedicht beschrieb. Dantes Werk hatte den Anstoß zu dem Vorhaben gegeben.

1. Kapitel (8)

Als sie in Florenz ankamen, wurden sie von den Bianchi freundlich empfangen. Charles de Valois hatte soeben Botschafter zur Regierung entsandt, um seine Vermittlung in dem Konflikt anzubieten, und am gleichen Tag versammelten sich die Ghibellinen, um über diesen hinterhältigen Vorschlag zu beraten. Man kann sich leicht vorstellen, daß sie mit ihren eigenen Angelegenheit beschäftigt waren und den Exilanten aus Lucca nicht so viel Aufmerksamkeit schenkten, wie sie es sonst getan hätten. Am nächsten Tag verließ Ruggieri Florenz. Die Exilanten setzten ihren Weg nach Ancona fort. Das war der Geburtsort von Dianora und ihre Verwandten hießen sie herzlich willkommen. Aber es war eine Umstellung für Ruggieri. Er war an das tätige Leben eines Politikers gewöhnt und mußte sich nun mit der Rolle eines unbeachteten Menschen zufriedengeben, der nichts mit der Regierung zu tun hatte, unter der er lebte. Er hatte Rang und Reichtum gegen das öde Dasein eines ehrenwerten alten Mannes eingetauscht. Ru

1. Kapitel (7)

„Die Nacht ist bald zu Ende“, sagte Marco, „und Ihr müßt vor Sonnenaufgang aufbrechen. Werdet Ihr mich auch begleiten?“ „Nein“, sagte Ruggieri, „wir mögen Bettler sein, aber wir werden unseren Freunden nicht zur Last fallen. Dankt Eurem Herrn für die Güte, die er mir erwiesen hat. Ich überlasse es ihm, so viel von dem Rest meines Vermögens für mich zu retten, wie er kann. Wenn unsere Herrscher ihm wohlgesonnen sind, möge er seinen Einfluß dafür nutzen, die harmlosen Mauern dieses Palastes zu bewahren. Es ist das Heim meiner Vorväter und mein Erbe, ich habe hier als Junge gelebt und einmal hat Manfred die Halle mit seiner Anwesenheit beehrt. Mein Sohn wird vielleicht eines Tages zurückkehren und ich möchte nicht, daß er eine Ruine vorfindet. Wir können nicht in der Nähe von Lucca bleiben, sondern werden uns in eine Stadt zurückziehen, die zu unserer Partei hält, und dort auf bessere Tage warten.“ Dianora traf in aller Eile Vorbereitungen für die Abreise, die Pferde wurden zur Tür gebr

1. Kapitel (6)

Die Stimme des Mannes, der sie mit seinem Klopfen gestört hatte, hatte die verschanzten Ghibellinen beruhigt und er wurde hineingelassen. Es war Marco, der Diener von Messer Antonio dei Adimari. Antonio war gebürtiger Florentiner und hatte seine Heimatstadt verlassen, während sie unter der Herrschaft der Gegenpartei stand. Er wohnte seitdem im Schloß Valperga, das seiner Frau gehörte. Er war ein enger Freund von Ruggieri und wollte nun alles tun, um ihn zu retten. Marco brachte ihm die Nachricht von der Volksversammlung. „Dann sind wir unseres Lebens sicher“, rief Dianora, außer sich vor Freude, „und alles andere ist wie das welke Laub im Herbst – es fällt und macht keinen Lärm.“

1. Kapitel (5)

„Sind wir in Gefahr?“ fragte Madonna Dianora leise einen ihrer engsten Freunde. Ihr Mann hörte es und antwortete: „Nur Mut, mein liebes Mädchen, vertrau mir, wie du mir immer vertraut hast. Ich würde dich gern an einen sicheren Ort schicken, aber du solltest lieber nicht auf den Straßen von Lucca unterwegs sein, deshalb mußt du mein Schicksal teilen, Dianora.“ „Habe ich das nicht schon immer getan?“ erwiderte seine Frau. Seine Freunde hatten sich in die Halle nebenan zurückgezogen und sie fuhr fort: „Kein Schicksal ist mir lieber, als mit dir zu leben oder mit dir zu sterben, Ruggieri. Aber können wir nicht unseren Sohn retten?“ Castruccio saß zu Füßen seiner Eltern und sah sie mit seinen sanften und doch funkelnden Augen an. Er schaute seine Mutter an, als sie sprach, jetzt wandte er sich eifrig seinem Vater zu und hörte dessen Antwort: „Wir wurden von der Piazza vertrieben und können nicht länger hoffen, unsere Feinde zu besiegen. Das gnädigste Schicksal, das wir erwarten dürfen, i

1. Kapitel (4)

Ruggieri kam mit einigen Freunden von der Piazza zurück. Seine Frau, Madonna Dianora (1), wartete besorgt auf seine Heimkehr. Der junge Castruccio stand am Fenster. Er ahnte, was seine Mutter beunruhigte, und hielt eifrig nach seinem Vater Ausschau. Dann klatschte er vor Freude in die Hände und rief: „Sie kommen!“ Ruggieri trat ein. Seine Frau sah ihn liebevoll und forschend an, sagte aber nichts. Doch ihre Wangen wurden blaß, als sie die Befehle ihres Mannes hörte – der Palast sollte verbarrikadiert und niemandem Einlaß gewährt werden außer denen, die das Kennwort wußten, das sie als Anhänger der gleichen Partei auswies. Anmerkung der Übersetzerin: 1: Den Namen „Dianora“ hat Mary Shelley aus Macchiavellis Kurzbiographie, in der Castruccio ein Findelkind ist und von Dianora Castracani und ihrem Bruder Antonio großgezogen wird. Castruccios Mutter hieß Puccia degli Streghi.

1. Kapitel (3)

Als die Konflikte zwischen den Guelfen und Ghibellinen in Lucca wieder aufflammten, war Ruggieri dei Antelminelli deshalb der wichtigste Gegner und der Hauptbetroffene der Intrigen der päpstlichen Partei. Castruccio war damals erst elf Jahre alt, aber die Ereignisse in seiner Umgebung machten tiefen Eindruck auf seine junge Seele. Als die Bürger von Lucca am angekündigten Tag zusammenkamen, um ihren Podestà oder wichtigsten Magistrat zu wählen, standen sich die beiden Seiten auf der Piazza feindselig gegenüber. Die Guelfen waren in größerer Zahl vertreten, aber die Ghibellinen, beseelt von dem Wunsch, wie einst Brennus das Schwert in die höher stehende Waagschale zu werfen, griffen die Übermenge mit Waffen an. Sie wurden geschlagen, flüchteten vor ihren Feinden und die Guelfen behaupteten das Feld. Unter der Führung ihrer wichtigsten Männer stimmten sie für die ewige Verbannung der Ghibellinen und das Urteil wurde von einem Herold verlesen. Alle in Lucca sollten zu erkennen geben, au

1. Kapitel (2)

Die Lombardei und die Toskana, die fortschrittlichsten Provinzen Italiens, hatten große Geister hervorgebracht, aber sie waren zerrissen durch die Rivalität der Mächtigen und das Wüten der Bürgerkriege hatte sie beinahe zerstört. Die alten Konflikte der Guelfen und der Ghibellinen flammten wieder auf, diesmal im Namen der Bianchi und der Neri. Die Ghibellinen und die Bianchi waren Anhänger des Kaisers, sie unterstützten seine Vorherrschaft über alle Gebiete, seien sie kirchlicher oder weltlicher Natur; die Guelfen und die Neri traten für die Freiheit ein. Florenz war das Hauptquartier der Guelfen. Sie nutzten die Macht des Papstes für ihre Zwecke aus – und umgekehrt. Die Spaltung der Bianchi und Neri fand in Pistoia statt, einer wichtigen Stadt zwischen Florenz und Lucca. Als die Neri aus Pistoia vertrieben worden waren, ließen sich die Exilanten in Lucca nieder und wurden so stark, daß sie 1301 die Bianchi verjagen konnten, darunter Castruccio Castracani dei Antelminelli. Die Antelmin

1. Kapitel (1)

Während andere Länder Europas noch tief in der Barbarei versunken waren, ließ Italien – wo das Licht der Zivilisation nie ganz erloschen war – die Dunkelheit des untergegangenen Weströmischen Reiches hinter sich. Hier erkannte man die Strahlen der Literatur und Wissenschaft, die im Osten zu neuem Leben erwachten. Schon zu Beginn des vierzehnten Jahrhunderts hatte Dante die Sprache geformt, die die Quelle dieser Revolution war, er war persönlich an den politischen Kämpfen beteiligt, in denen Gut und Böse miteinander rangen, seine Enttäuschung und das Exil gaben ihm Muße und er schuf seine Göttliche Komödie.

Vorwort der Autorin

Die Berichte über das Leben von Castruccio , die in England bekannt sind, stammen meistens aus Macchiavellis Werk über diesen Mann. Der Leser findet auch reichlich Informationen in Sismondis wunderbarer Veröffentlichung Histoire des Republiques Italiennes de L’Age Moyen . Außerdem habe ich Tegrinos Life of Castruccio und Giovanni Villanis Florentine Annals zu Rate gezogen. Die folgenden Zeilen sind eine Übersetzung von Moreris Artikel über ihn. „Castruccio Castracani, einer der gefeiertsten Soldaten seiner Zeit, lebte im vierzehnten Jahrhundert. Er stammte aus der Familie Antelminelli aus Lucca und zog schon früh für die Ghibellinen in die Schlacht. Die Guelfen verbannten ihn ins Exil. Wenig später diente er in der Armee des französischen Königs Philipp , der Krieg gegen die Flamen führte. Danach überquerte er wieder die Alpen und schloß sich Uguccione Faggiuola an, dem Oberhaupt der Ghibellinen in der Toskana. Er eroberte Lucca, Pistoia und mehrere andere Städte. Er verbünde