4. Kapitel (33)
Gavaston besaß Reichtum und einen hohen Rang, und das gab ihm – obwohl er als Aufsteiger galt – in den Augen der Adligen eine Bedeutung, die Castruccio völlig fehlte. Sie betrachteten letzteren eher als lästige Fliege. Sie ertrugen Gavastons Anmaßung mürrisch und planten Rache für die Zukunft. Über Castruccio ärgerten sie sich nicht halb so sehr, aber er machte sie ungeduldig. Castruccio selbst legte keine Unverschämtheit an den Tag, doch er schwamm im Kielwasser des frechen Gavaston. Die Adligen sahen sich nicht in der Lage, dem Günstling persönlich zu schaden, aber vielleicht konnten sie ihm über seinen italienischen Freund weh tun. Letzterer hatte angesichts der Sticheleien seiner Feinde oft genug Mühe, die Höflichkeit zu wahren, und wenn er antwortete oder Gavaston es an seiner Stelle tat, packte die Adligen eine Wut, die sie kaum zügeln konnten. Sie verachteten ihn aus tiefster Seele. Der Vulkan, der schon lange gebrodelt hatte, brach eines Tages mit einer Heftigkeit aus, die Castruccios Besuch in England jäh beendete.
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