1. Kapitel (3)
Als die Konflikte zwischen den Guelfen und Ghibellinen in Lucca wieder aufflammten, war Ruggieri dei Antelminelli deshalb der wichtigste Gegner und der Hauptbetroffene der Intrigen der päpstlichen Partei. Castruccio war damals erst elf Jahre alt, aber die Ereignisse in seiner Umgebung machten tiefen Eindruck auf seine junge Seele. Als die Bürger von Lucca am angekündigten Tag zusammenkamen, um ihren Podestà oder wichtigsten Magistrat zu wählen, standen sich die beiden Seiten auf der Piazza feindselig gegenüber. Die Guelfen waren in größerer Zahl vertreten, aber die Ghibellinen, beseelt von dem Wunsch, wie einst Brennus das Schwert in die höher stehende Waagschale zu werfen, griffen die Übermenge mit Waffen an. Sie wurden geschlagen, flüchteten vor ihren Feinden und die Guelfen behaupteten das Feld. Unter der Führung ihrer wichtigsten Männer stimmten sie für die ewige Verbannung der Ghibellinen und das Urteil wurde von einem Herold verlesen. Alle in Lucca sollten zu erkennen geben, auf welcher Seite sie standen, damit man alle Gegner attackieren und vertreiben konnte, die sich dem Erlaß nicht fügen wollten.
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