2. Kapitel (2)

Dieser Bericht weckte die Neugier und beflügelte die Phantasie von Castruccio. Ihm schoß der Gedanke durch den Kopf, daß er dieses wunderbare Schauspiel sehen würde, und als ihm klar wurde, daß es möglich war, stand sein Entschluß fest. Er wagte nicht, seinen Vater um Erlaubnis zu fragen, denn er wußte, wie die Antwort lauten würde, und wie so viele andere war er der Meinung, es sei besser, einfach zu gehen, ohne etwas zu sagen, als sich einer Anordnung zu widersetzen. Es machte ihn traurig, seinen Vater zu hintergehen, aber am Ende siegte die Neugier. Er hinterließ Ruggieri eine Nachricht, und in der Stille einer mondhellen Nacht schwang er sich auf sein Pferd und verließ Ancona. Während er durch die Straßen der Stadt ritt, packte ihn mehrmals die Reue, und er war im Begriff, umzukehren, aber sobald er die Mauern hinter sich gelassen hatte, überwältigte ihn das Gefühl der Freiheit und er preschte mit wilder Freude vorwärts, während die Berge und Wälder unter dem gelben Mond schlummerten und nichts zu hören war außer dem Murmeln der ruhigen See und den Hufen seines Pferdes.

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