2. Kapitel (12)
Nirgendwo war die Freiheit glühender verehrt worden als in der Republik Florenz; die Guelphen rühmten sich dessen, daß ihr Kampf für die Freiheit es mit den glorreichen Schlachten der Antike aufnehmen konnte. Adimari hatte sich dieser Partei angeschlossen, weil er glaubte, in den Plänen der Anführer die Saat für Italiens Unabhängigkeit zu sehen. Er war immer ein eifriger Verfechter der Freiheit seiner Mitmenschen gewesen; aber die römischen Autoren fachten seine Leidenschaft noch an, und da er die kleine Gestalt zu seinen Füßen nicht sah, vergaß er oft das junge Alter seiner Gefährtin und sprach schwärmerisch von dem erhebenden Geist, den er in seinem Herzen spürte. Euthanasia hörte zu und verstand. Ihre Seele, geschaffen für alles Gute, leerte den Kelch, den ihr Vater ihr einschenkte, und ihre Augen leuchteten. Ihre jungen Gedanken eilten voraus in die Zukunft, zu der Hoffnung auf Freiheit für Italien, einer Wiederbelebung der Bildung und Frieden auf der ganzen Welt, wilde Träume, die immer noch zu Heldentaten inspirieren.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen