3. Kapitel (4)

Castruccio ritt den Hügel unmittelbar über der Stadt hinauf, um nach Guinigis Zuhause zu suchen. Der Herbstwind fegte über das Land und wirbelte das gefallene Laub der Kastanien durcheinander, und die vorüberziehenden Wolken warfen ihre Schatten darauf. Castruccio traf Guinigi an, der vor der Haustür saß. Es war eine niedrige Hütte, die man eher für das Heim eines Bauern gehalten hätte als für das eines Mannes, der in Soldatenlagern und Palästen aufgewachsen war. Guinigi war ungefähr vierzig Jahre alt, die Härten des Krieges hatten die Locken an seinen Schläfen vor der Zeit dünn werden lassen und ein paar Furchen in sein Gesicht gegraben, auch wenn es vor Wohlwollen strahlte. Die Intelligenz, die in seinen Augen funkelte, wurde von Sanftmut und Weisheit gemildert, und seine Miene war nicht mehr die eines Soldaten, sondern eher die eines Landmannes. Im Exil hatte er das Schwert gegen einen Pflug eintauschen müssen und war sehr zufrieden mit dieser Veränderung.

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