3. Kapitel (27)

Guinigi sagte zu dem Jungen: „Du vertraust mir dein Schicksal an, und ich muß dir den Plan erklären, den ich für dich geschmiedet habe. Dann kannst du beurteilen, ob ich all das Vertrauen verdiene, das du mir erwiesen hast. Du weißt, mein lieber Castruccio, daß das arme Italien von Bürgerkriegen zerrissen wird. Wer wie du aus seiner Heimatstadt verbannt wurde, kann nur wenig Ruhm erwerben, welcher Partei er sich auch anschließt. Er wird in politische Intrigen hineingezogen werden, und er wird nur Undank ernten, welcher Macht er auch dient. Und die Paläste der italienischen Fürsten sind Schlangengruben und schlechte Schulen für einen jungen Mann, der sich seine Unschuld und Aufrichtigkeit möglichst lange bewahren sollte, die die Welt ihm nur zu bald austreiben wird. Du wärst unweigerlich abgestoßen von der Engstirnigkeit, dem Verrat und der Betrügerei, die die Herzen und die Handlungen unserer stolzesten Adligen beherrschen.

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