3. Kapitel (31)

Die Gondel erreichte den Canal Grande und hielt an den Stufen eines vornehmen Palastes. Castruccio hatte keine Zeit, Guinigi zu antworten, sondern folgte ihm schweigend durch die prächtigen Zimmer mit Seidenvorhängen, Tapisserien und Fußböden aus Marmor in den Bankettsaal. Dort thronte der Schloßherr inmitten der Adligen von Venedig. Castruccios kindlichem Gemüt gab es einen Stich, als er die Aristokraten in Samt und Seide sah und dann einen Blick auf die würdige Gestalt seines Begleiters warf, der die einfache Kleidung eines italienischen Bauern trug. Aber seine Scham wich Stolz und Erstaunen, als er feststellte, daß dieser bescheiden wirkende Mann voller Respekt und Zuneigung empfangen wurde. Er wurde herzlich begrüßt, alle eilten ihm entgegen, um ihren alten Freund und Ratgeber willkommen zu heißen. Viele hatten seiner Weisheit und seinem gelassenen Mut eine Menge zu verdanken.

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