4. Kapitel (12)
Castruccio war mittlerweile achtzehn. Das Zusammenleben mit Guinigi hatte ihn eine männliche Art des Denkens und eine Entschiedenheit im Urteil gelehrt, die weit über seine Jahre hinaus gingen. Aber sein hitziges Temperament ließ ihn oft unbesonnen wirken, und seine fröhliche Natur trieb ihn zu den Vergnügungen, die seinem Alter angemessen waren. Er war als junger Ritter erzogen worden und hatte alles gelernt, was sich für einen solchen gehörte. Er war ein Experte im Reiten, in der Handhabung von Waffen, im Tanzen und anderen Dingen, die in seinem Land üblich waren. Auf seinem schönen Gesicht las man Offenheit, Güte und Selbstvertrauen. Wenn ihn etwas begeisterte, funkelten seine Augen, in Momenten der Ruhe malte sich tiefer Ernst auf seinen Zügen. Zugleich war er bescheiden und liebenswürdig, was alle für ihn einnahm.
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